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Neue LK Reform zum 1.Oktober

Ab dem 1. Oktober 2020 gibt es neue Regularien für die Berechnung der Generali Leistungsklasse. Letzte Woche haben wir bereits die wichtigsten Änderungen vorgestellt, die im Rahmen der LK-Reform ab Oktober in Kraft treten werden. Heute gehen wir ergänzend auf die wesentlichen Berechnungsparameter des Systems ein: Die Punktefunktion, die Hürde und den Altersklassenfaktor.

Neue LK Reform zum 1.Oktober

Gleich vorweg: das neue LK-System ist aufgrund der kontinuierlichen Berechnung natürlich deutlich komplexer als das aktuelle System, bei dem nur einmal im Jahr die neue Generali Leistungsklasse berechnet wird - dafür aber viel dynamischer.

Da im kontinuierlichen System die Stichtagswertung entfällt, müssen die entsprechenden Regularien  zur Berechnung laufend einfließen. Die wöchentliche Berechnung der neuen Generali Leistungsklasse wird unter Berücksichtigung der erzielten Mannschafts- und Turnierergebnisse im Portal mybigpoint im Generali LK-Portrait 2.0 abgebildet und kann dort im Detail nachvollzogen werden. Mit dem dort zur Verfügung gestellten LK-Rechner kann jeder Spieler die Verbesserung seiner LK für einen potentiellen Sieg vorausberechnen.

Das Programm zur Berechnung der LK wurde so angelegt, dass es sich an sogenannten "Eckwerten" orientiert, die als Systemparameter leicht geändert werden können. So besteht die Möglichkeit, das gesamte System jährlich zu "tunen" und damit an die Entwicklung anzupassen.

Die Punktefunktion P

Eckwerte der Punktefunktion sind die Mindestpunktzahl (eingestellt auf 10) und die Maximalpunktzahl für einen Sieg (eingestellt auf 110). Unveränderbarer "Angelpunkt" bleibt die Punktzahl 50 in der eigenen LK-Stufe (LK-Differenz = 0). Wie im alten System ist die Höhe der Punktzahl ansonsten abhängig von der LK-Differenz des Siegers zum Verlierer. Anstelle einer Tabelle benötigt man allerdings eine Funktion, die auch nichtganzzahlige LK-Differenzen verarbeiten kann:

 

Die Hürde H

Die Hürde entspricht der Jahresmindestpunktzahl, die im alten System benötigt wurde, um eine LK aufzusteigen. Dort betrug sie 250 Punkte. Im neuen System wird stattdessen eine Funktion eingesetzt, die von einem Eckwert für LK 25 bis zu einem quasi unendlichen Wert bei LK 1 geeignet aufsteigt, denn in der LK 1 ist ja kein Aufstieg mehr möglich. Der Eckwert bei LK 25 wird auf 50 gesetzt, um zu gewährleisten, dass man dort nur einem Sieg benötigt, um diese LK-Stufe zu verlassen (gilt unter Berücksichtigung des Altersklassenfaktors nur für die Aktiven, s.u.), denn man bekommt ja in der tiefsten LK-Stufe bei einem Sieg mindestens 50 Punkte. Ein weiterer Eckwert ist der Hürdenwert in der Mitte bei LK 13. Dieser wurde auf Basis von Vergleichsrechnungen mit dem alten System auf 200 gesetzt. Diese Vorgaben führen auf die Hürdenfunktion:

 

Der Altersklassenfaktor A

Eine Grundidee des LK-Systems ist, im Gegensatz zu den Ranglisten ein altersübergreifendes Vergleichssystem zu bieten. Dies ist bisher nicht gelungen, weil sowohl in Punktspielen als auch in Turnieren zumeist "altersgerecht", also innerhalb der eigenen Altersklasse, gespielt wird und zu wenige altersübergreifende Spiele stattfinden, als dass sich das System von alleine regulieren könnte. So haben sich innerhalb der Altersklassen separate LK-Verteilungen entwickelt, die im Quervergleich nicht passen. Um hier gegenzusteuern, wird der Altersfaktor eingeführt, der die Ergebnisse den Altersklassen gemäß abwertet.

Maßgebend ist dabei die Altersklasse der Liga oder der Konkurrenz, in der das Ergebnis erzielt wurde - bewusst nicht das eigene Alter und auch nicht das Alter des Gegners. Man lässt so einem älteren, aber leistungsstarken Spieler über die freie Auswahl der Konkurrenz die Möglichkeit, durchaus höher zu punkten als in seiner eigenen Altersklasse üblich.

Nur bei Siegen in der offenen Klasse gibt es also die volle Punktzahl. Bei den Senioren fällt sie dann geradlinig ab - bis zum Eckwert von 0,3 = 30 % bei Altersklasse 90. Bei der Jugend ist der Verlauf kurvenförmig bis zum Eckwert von 0,2 = 20 % bei der AK U11.

 

Die resultierende LK-Verbesserung

Aus den genannten Parametern P, H und A besteht das Werkzeug, um die LK-Verbesserung aus einem Sieg zu berechnen: Für die Berechnung der Punktzahl und der Hürde setzt man die aktuell gültige LK mit einer Nachkommastelle ein. Der Quotient von Punktzahl durch Hürde wird mit genügend Nachkommastellen genau gerechnet (im Ergebnisprotokoll werden drei Stellen ausgewiesen) und dann gemäß gespielter Altersklasse prozentual gewichtet:

 

V= P / H * A

Beispiel: LK 13,0 gewinnt gegen LK 11,0 in der AK45:

P=80, H=200, A=75%

V= 80 / 200 * 75% = 0,3

 

Doppel und Mixed

Die aus Doppel- und Mixedsiegen resultierende LK-Verbesserung wird analog ermittelt. Für die Berechnung der Punkte und der Hürde werden die LK-Mittelwerte der beiden Teams zugrunde gelegt: (LK Spieler 1 plus LK Spieler 2) geteilt durch zwei. Das Endergebnis wird den beiden Siegern schließlich zu je 50% als Verbesserung angerechnet.

 


User ImageJürgen Gaillinger, 13. September 2020